„Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen“, so könnte man den Ablauf der Fronleichnamsfeierichkeiten in Aufham bezeichnen. Aufgrund der Coronabeschränkungen war es nicht möglich eine Prozession abzuhalten. Doch es gab einen „Plan B“ in Aufham. Nach dem Gottesdienst fuhr Pfarrer Ionel Anghel  in einer Pferdekutsche durch das Dorf, um den eucharistischen Segen zu spenden. Viele Anwohner hatten ihre Häuser geschmückt, so wie es sonst üblich ist, wenn die Fronleichnamsprozession vorbeizieht.

Mit einem festlichen Abendgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus in Aufham begannen die Feierlichkeiten. Fleißige Helfer rund um Mesnerin Maria Lexhaller hatten kleine Blumenteppiche vor dem Altar gelegt, ein äußeres Zeichen für die Besonderheit des Tages. Darauf wies auch Pfarrer Ionel Anghel in seiner Predigt hin. Er erinnerte an die Entwicklung des Fronleichnamsfestes, das im 13. Jahrhundert erstmals gefeiert wurde und in den Niederlanden seinen Ursprung hat: „Fronleichnam ist ein typisch katholisches Fest und es ist sehr bedauerlich, dass die Prozession nicht stattfinden kann“, so Pfarrer Anghel. In seiner Predigt unterstrich er die Bedeutung des Festes und fasste zusammen: „Wir sind nicht nur geistliche Wesen, sondern Wesen mit Leib und Seele und das soll uns an die Großzügigkeit Gottes erinnern.“ Trotz der äußeren eingeschränkten Rahmenbedingungen konnte in Aufham ein würdiges Fronleichnamsfest gefeiert werden. Dazu trug zum einen Kirchenmusikerin Martina Jakob sowie Bläser aus der Musikkapelle Aufham bei,  Helmut Häusl, Sebastian Höglauer und Stefan Huber bereicherten den Gottesdienst und die Feierlichkeiten am Altar vor dem Pfarrhof mit festlichen Klängen. Fleißige Helfer rund um Mesnerin Maria Lexhaller hatten einen Freialtgar aufgebaut, dort verlas Pfarrer Anghel das Evangelium von der „wunderbaren Brotvermehrung“. Nach dem eucharistischen Segen an die Pfarrgemeinde erfolgte ein Novum: Erstmals wurde der Priester in einer Kutsche durch das Dorf gefahren, um Mensch, Feld und Flur zu segnen. Gebhard Enzinger hatte seine Haflinger eingespannt und entlang der Dorf- und Angerstraße fuhr das Gespann bis zum Staufenbad. Vor dem Feuerwehrhaus hatten sich die Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr Aufham, des Krieger- und Reservistenvereins Aufham und des Trachtenvereins  „d’Hochstaufner“ postiert. Pfarrer Anghel ließ die Kutsche kurz anhalten, um den Delegierten der Vereine den eucharistischen Segen zu spenden, bevor die Rückfahrt in Richtung Pfarrkirche angetreten wurde.

Bericht/Fotos: Maria Horn