„Vertrau mir, ich bin da!“ - unter diesem Motto feierten am Samstag und Sonntag 37 Mädchen und Buben das Fest ihrer Erstkommunion. Die Kinder und ihre Familien genossen durchaus die Ruhe und Konzentration, die durch die aufgrund der Coronavorgaben erforderliche Aufteilung auf vier Gottesdienste möglich war. Festlich hatten die Kommunionmütter die Kirche geschmückt. So zogen die Kinder durch einen Bogen mit rosaroten Rosen ein und aus, und der Altar war mit bunten Handabdrücken aller Kinder verziert.
Die Gruppen trafen sich vor dem Gottesdienst jeweils mit Gemeindereferentin Marianne Aicher, die auch in Piding die Vorbereitung geleitet hatte, zu einer Einstimmung im Pfarrheim und gingen gemeinsam zur Kirche. Dort wurden die jungen Christen von freudigen Klängen des eigens gebildeten Projektchors der Familien Utz und Menges empfangen. „Wir feiern heut' ein Fest mit Jesus Christus, der uns begleitet heut' und alle Zeit“, sangen alle gemeinsam zum Einzug.
Beim Antwortgesang „Wir singen alle Hallelu“ wurde der lange vermisste Volksgesang durch Klatschen, Schnippen und Summen noch lebendiger.
Bei den Predigten wechselten sich die Gemeindereferentin und Pfarrer Ionel Anghel wie am Wochenende davor in Anger und Aufham ab. Aicher predigte am Samstag, der Pfarrer am Sonntag. Anghel übertrug das Motto der Erstkommunion, teils im Gespräch mit den Buben und Mädchen, in die Erfahrungswelt der Kinder:  „Wenn die nächste Klassenarbeit ansteht, wenn die Hände zittern und die Knie schlottern, spricht Jesus: Vertrau mir, ich bin da! Fürchte dich nicht! Wenn die Arbeit zu viel wird, keine Zeit zum Ausruhen bleibt und das Wasser bis zum Hals steht, spricht Jesus: Vertrau mir, ich bin da! Fürchte dich nicht! Wenn ich etwas machen soll, was ich noch nie getan habe und Angst mich starr werden lässt, spricht Jesus: Vertrau mir, ich bin da!“
Er brachte Beispiele, wie die Nähe einer Vertrauen einflößenden Person das Lernen von etwas Neuem erleichtern kann, zum Beispiel das Fahrradfahren oder Schwimmen.
Wichtig für das Entstehen von Vertrauen sei das Zutrauen: Sein Opa, der Fenster baute, habe ihn als Kind öfter in seine Werkstatt gerufen und ihm kleine Aufgaben anvertraut, erzählte Anghel. „Wie drückt sich unser Vertrauen Gott gegenüber aus?“, spann er den Faden weiter. Mit Gott könnten wir sprechen. Durch das täglich Gebet frühmorgens und am Abend übten wir das Vertrauen zu Gott. „Wenn wir die Gebote und die Weisungen Gottes beachten - zu lieben, aufrichtig zu sein, zu helfen, aufmerksam und respektvoll zu sein -, vertraue ich Gott gegenüber, dass er mir dadurch hilft, den Frieden und das Glück zu finden.“ Manchmal erfahre man das nicht gleich; es gebe Situationen, Momente, Erfahrungen, die uns enttäuschen und entmutigen, so wie es den  Emmausjüngern ging. Weil sie so enttäuscht vom Tod Jesu waren, merkten sie nicht, dass er die ganze Zeit mit ihnen ging. „Erst als er mit ihnen einkehrte und das Brot bracht, erkannten sie ihn.“ 
    „Vertrau mir, ich bin da. Das sagt Jesus dir heute nicht nur zu, sondern er kommt und wird eins mit dir. Das bedeutet Kommunion: Cum Union, eins werden mit, bedeutet das übersetzt: Eins werden mit Gott. Dafür macht er sich klein in der Hostie, um dich, um uns groß zu machen im Lieben, im Gutsein und im Vertrauen schenken.“ Nach den von den Kindern mutig vorgetragenen Fürbitten bekannten alle ihr Vertrauen mit dem textlich passenden Gabenbereitungs-Lied.
Gespannt erwarteten die Kinder, im Kreis um den Altar sitzend, den Empfang der ersten Heiligen Kommunion. Nach dem Fest in den Familien traf man sich am Abend nochmal zur Dankandacht. Diese wurde festlich von einem Querflötenquartett zusammen mit Pfarrer Ionel Anghel und Kommunionmutter Anna Leirer an den Gitarren untermalt.    

Veronika Mergenthal