Pfingsten ist nach Ostern und Weihnachten das dritte Hochfest in der Katholischen Kirche. Entsprechend feierlich wurden am Wochenende die Gottesdienste in der Pfarrei Piding gefeiert. Am Samstagabend gab es einen Wortgottesdienst im Mauthauser Kircherl St. Laurentius, am Sonntagmorgen folgte eine Festmesse in der Pfarrkriche Maria Geburt. Das Wirken des Heiligen Geistes in den Menschen wurde bei den Ansprachen in den Mittelpunkt gestellt. „Es ist gut und wohltuend und wichtig, dass wir dem Heiligen Geist Raum geben in unserem Leben. Denn er macht uns mutig und aufrichtig“.

Am Samstag führten Karl Wimberger und Thomas Friebel durch den Wortgottesdienst, für die musikalische Gestaltung sorgten Anni Utz an der Orgel sowie Kathi und Christian Stöberl auf ihren Klarinetten.  Sehr offen lenkte Tom Friebel in seiner Betrachtung  zum Pfingstfest seine Erinnerungen in Richtung Kindheit, er erzählte von seinen Gedanken während seiner Ministrantenzeit und erläuterte die Bedeutung des Pfingstfestes für ihn persönlich. Bereichert wurde der Wortgottesdienst durch Musikbeispiele des Klarinettenduos. Da gab es zunächst die Melodie „Großvater“ der österreichischen Gruppe STS zu hören. Tom Friebel erläuterte den Text und kam auf das göttliche Verständigungswunder an Pfingsten zu sprechen, dazu unterstrich der die Wirkung des Heiligen Geistes und den Mut zur Verönderung.  Aus dem Lied „Du entschulidge i kenn di“ von Peter Cornelius  zog Tom Friebel folgende Erkenntnis: „Der göttliche Geist ist ein Geist der Liebe, jeder Mensch trägt diesen in sich.“ Das Pfingstwunder stellt sich also in seiner Auslegung so dar: „Es ist ein Zeichen dafür, dass sich die christliche Botschaft an alle Menschen richtet, unabhängig welche Sprache sie sprechen. Es ist ein Angebot Gottes, durch seinen Geist die christliche Botschaft zu verstehen und weiter zu tragen, einander mit Respekt zu begegnen und stets an einem friedlichen Miteiander zu arbeiten.“ Am Ende der Feier richtete Karl Wimberger seinen besonderen Dank an alle Mitwirkenden, vor allem auch an den treuen Ministranten Manuel, der „fast immer da ist uns ohne den Mauthausen nicht Mauthausen wäre“.

Am Sonntagvormittag freute sich Pfarrer Anghel über die Christengemeinde, die gekommen war um bewusst Pfingsten zu feiern. Alle Plätze in der Kirche waren belegt, die in Coronazeiten besetzt werden dürfen.  „Der Heilige Geist macht uns mutig und aufrichtig. Geborgenheit, Liebe, Annahme, Respekt und Zuhören, das sind Gaben des Heiligen Geistes“, sagte der Pfarrer in seiner Betrachtung zum Tagesthema und unterstrich, dass bei vielen Dinge im Leben auf die Geisteshaltung ankomme. Gleichgültigkeit werde oft zu einer Einstellung im Leben, man befindet sich in einer geschlossenen Welt, hat die Richtung verloren und kann Unwesentliches nicht mehr von Wichtigem unterscheiden. Man stumpft ab, lässt das Schicksal der anderen nicht mehr an sich heran. Diese Entwicklungen treffen jedes Lebensalter. „Selbstzufrieden und routiniert vollziehe ich meinen Dienst. Deshalb muss ein Überraschungsgast erscheinen, den man zwar nicht anfassen kann, der mich aber herausreisst aus den alten Gewohnheiten, der mich von dem Zwang löst und mich der Mensch sein lässt, der ich bin, abseits von Leistungszwang und Druck. Komm Gottes Geist, damit ich nicht auf der Flucht bin vor mir selbst“ fasste der Pfarrer zusammen und sagte: „Pfingsten zeilt auf unser Innerstes.“  Auf das innere Gespür für erfrischende Kirchenmusik zielte an diesem Vormittag Kirchenmusikerin Anni Utz mit ihrem Ensemble. Neues, geistliches Lied stand im Mittelpunkt bei der Gestaltung der Pfinstmesse. „Atme in unser Heilger Geist“ zum Einzug, „Komm herab, o heiliger Geist“ vor dem Evangelium  oder „Dein Geist weht“ am Ende der Messe waren bezeichnende Klangbeispiele für nachhaltig wirkende Kirchenmusik. Gemeinsam mit ihren Töchtern  Anna Maria und Angelika, Enkelin Helena sowie Michaela und Steffi Menges gestaltete sie mit mitreißenden Melodien dieses Hochfest. Orgel, Klavier, Gitarre und Kachon bildeten dazu die instrumentale Basis, stimmiger Gesang verlockte die Kirchengemeinde zum Mitsingen, was leider in Coronazeiten nicht erlaubt ist. Aber das erfrischende Klangerlebnsi wirkte symbolfhaft wie die erfrischende Botschaft zum Pfingstfest die Pfarrer Anghel angesprochen hatte: „Lassen wir uns inspirieren, denn es wist wichtig und wohltuend.“

Bericht und Bilder: Maria Horn

Mit einer Taube als Symbol des Heiligen Geistes war der  Altar in Mauthausen geschmückt.

 

Pidings Kirchenmusikerin Annit Utz (2.v.re) bereitete mit ihrem Ensemble den Gottesdienstbesuchern ein erfrischendes Klangerlebnis.