Die Pfarrkirche in Anger ist der Gottesmutter Maria geweiht. Da bietet es sich an, anlässlich des Patroziniums ein Mariensingen zu veranstalten. Am Sonntagabend kamen die Freunde beschaulicher Klänge, bei denen die Gottesmutter im Mittelpunkt steht, voll auf ihre Kosten. Denn der Kirchenchor Anger-Aufham, die Höglwörther Sänger, der Viergesang „Herent und Drent“, das Bläserensemble der Bergschützenkapelle Anger und die Aufhamer Soatnmusi sowie Kirchenmusikerin Martina Jakob an der Orgel gestalteten das erlesene Programm. Martina Jakob hatte gemeinsam mit Hans Birnbacher die Veranstaltung vorbereitet.

Optischer Mittelpunkt der Angerer Pfarrkirche ist die Rosenkranzkönigin im Altarraum. Darunter nahmen die Mitwirkenden ihre Plätze ein. Die Frauen in feschen Dirndlkleidern, die Männer in Tracht und dem Besucher bot sich schon ein gefälliger optischer Eindruck. In folgendem gut einstündigen Programm gab es dann ein erlesenes und sehr ansprechendes Programm zu hören, bei dem auf verschiedenste Art und Weise der Gottesmutter Maria gehuldigt wurde. Ein festlicher Auftakt war mit dem Bläserensemble geboten, das den Chor instrumental hinführte zum Eröffnungslied „Mir vergeht mein Sinn“. Dieses einfühlsame und zugleich festlich wirkende Stück bildete den Auftakt zu einem hörenswerten Programm. Ulli Traxl wusste mit treffenden Worten die musikalischen Klänge zu vertiefen. Sie verwies gleich zu Beginn auf die wertvolle Bedeutung Mariens im Glauben und zitierte aus dem Lukasevangelium die Passage von der Verkündigung durch den Engel Gottes, dass Maria die Mutter Jesu werden wird. „Der Engel des Herrn“ war das gesungene Gebet der Höglwörther Sänger, im Anschluss an den Auszug aus den biblischen Aufzeichnungen. Nach den Männerstimmen meldete sich der gemischte Viergesang „Herent und Drent“ zu Wort. Eine schöne Variante war es dabei, dass die feine Melodie von Martina Jakob auf der Orgel begleitet wurde. Somit erhielt die Liedinterpretation des Viergesangs einen interessanten instrumentalen Anstrich. Auch im weiteren Verlauf wurde dieses Quartett auf der Orgel begleitet und bereicherte mit harmonischem Gesang die Gesamtveranstaltung. Die Orgel wurde aber noch öfter in Szene gesetzt, nämlich im Zusammenspiel mit der Aufhamer Soatnmusi. Die feinen Harmonien von zwei Gitarren, Harfe, Zither und Kontrabass zeichneten mit dem sanft gesetzten Orgelklang ein weiches akustisches Bild. Eine echte Huldigung an die Gottesmutter, sehr zur Freude der Zuhörer. Denn die vielen Besucher im Kirchenraum bekamen einen abwechslungsreichen Musikgenuss geboten, mit dem Thema „Maria“ im Mittelpunkt. Die mitwirkenden Gruppen gestalteten ein schönes Programm, wobei der Schwerpunkt auf den Liedbeiträgen lag. Der Kirchenchor und die beiden Gesangsformationen schöpften dabei aus einem reichen Fundus an Marienliedern, von alpenländischen Komposition bis hin zu barocken Werken. Die Gottesmutter wurde auf verschiedenste Weise besungen. So wurde ihr gehuldigt, sie wurde aber auch um Hilfe angerufen. Die geschmeidigen Töne des Bläserensembles und die feine Musik der „Soatnmusi“ ergänzten das Gesamtklangbild in hervorragender Form. Sehr gut gewählt waren die dazwischen gestreuten Textbeiträge von Ulli Traxl. Sie befasste sich mit der Vorbildfunktion Mariens, ging auf ihre Rolle als Mutter ein und erinnerte, dass Maria trotz aller Höhen und Tiefen nie ihren Glauben an Gott verloren hat. Einfühlsam wie das gesamte Mariensingen war dann auch der Schlusspunkt. „Der güldne Rosenkranz“ stimmte der Viergesang „Herent und Drent“ an und alle Besucher waren schließlich aufgefordert, bei der letzten Strophe mitzusingen. Der lang anhaltende und begeisterte Applaus war dann auch der schöne Beweis vonseiten der Zuhörer, dass das Angerer Mariensingen wieder ein Erfolg geworden ist.    

Der Kirchenchor Anger-Aufham trug zur Gestaltung des Programms mit bei. Rechts Kirchenmusikerin Martina Jakob, die mitverantwortlich für die Organisation des Mariensingens zeichnete.

Die feinen Harmonien der Aufhamer Soatnmusi fügten sich hervorragend in das Gesamtkonzept ein, rechts an der Gitarre Mitorganisator Hans Birnbacher.

Bericht und Fotos: M. Horn