Bericht aus dem Reichenhaller Tagblatt von V. Mergenthal

Piding – Bis Ende 2013 soll der Prozess zur Bildung des neuen  Pfarrverbands Anger-Aufham-Piding abgeschlossen sein. So sieht es die Strukturreform in der Erzdiözese München-Freising vor. Über die weiteren Schritte dorthin berieten nun die Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungen aller drei Pfarreien zusammen mit ihren Seelsorgern in einer gemeinsamen Sitzung im Pfarrheim Piding. Fast alle Geladenen waren gekommen. Mit eindeutiger Mehrheit einigte man sich auf einen von drei Entwürfen für ein Logo, das die drei Kirchtürme vor dem stark stilisierten Hochstaufen zeigt.

Kennenlernen können sich die Gläubigen der drei Pfarreien bei Veranstaltungen für alle, wie die Familienwallfahrt am 7. Juli von Piding nach Jechling, das Pfarrfest in Piding am 22. Juli oder das Jubiläum „700 Jahre Jakobuskirche Aufham“ mit Pfarrfest am 29. Juli.

Moderiert wurde der Abend von zwei Mitarbeitern der Gemeindeberatung der Erzdiözese, Ulrike Schwarz und Walter Bernlochner, die jeweils mit ihrer restlichen halben Stelle in der Klinikseelsorge (Schwarz) beziehungsweise im Stadtjugendamt Rosenheim arbeiten.

Pfarrverbandsleiter Pfarrer Josef Koller stellte seine drei Seelsorgs-Kollegen mit ihren jeweiligen Zuständigkeiten vor, Gemeindereferentin Michaela Aicher, Pastoralreferent Robert Hintereder und Pfarrvikar Christoph Kronast. Er erwähnte die bisherigen gemeinsamen Aktivitäten seit dem Kennenlernabend für die Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungs-Mitglieder im Juli 2011, wie Einkehrtage für alle Lektoren und Kommunionhelfer sowie für die Pfarrgemeinderäte, die sich heuer am 3. November in Salzburg miteinander besinnen. Der Liturgieplan wird im Team erstellt mit wechselndem Zelebranten-Einsatz. Auf der noch in die Ausgaben Anger-Aufham und Piding getrennten Gottesdienstordnung sind inzwischen alle drei Pfarrkirchen abgebildet. In den  Pfarrbriefen gibt es gemeinsame Artikel.

Geplant ist künftig eine gemeinsame Gottesdienstordnung auf einem Din-A4-Blatt für alle drei Pfarreien ohne Angabe der Messintentionen, die aber weiterhin im Schaukasten und in der Tageszeitung veröffentlicht werden. Über dieses Thema wurde länger diskutiert. Ein Pfarrverbands-übergreifender Pfarrbrief soll eventuell ab Herbst entstehen.

Der Pidinger Pfarrgemeinderat Christian Stöberl stellte drei Vorschläge eines Grafikers für ein neues Pfarrverbands-Logo vor, für die alle Anwesenden Punkte vergeben konnten. Der ausgewählte Logo-Entwurf wird noch verfeinert und mit einem Schriftzug versehen. Ebenso einig war man sich beim Namen für den neuen Pfarrverband. Laut Ulrike Schwarz können drei Vorschläge eingereicht werden, doch das Ordinariat entscheidet schließlich. Zur Debatte standen die Namen „Pfarrverband Högl“, „Pfarrverband Högl-Höglwörth“ mit Blick auf die gemeinsame Geschichte und „Pfarrverband Anger-Aufham-Piding“.

Hans Kirchner aus Anger sprach sich wie auch Gertraud Edfelder klar dafür aus, dass die Entscheidung vor Ort und nicht in München fällt. Auf Anregung des Angerer Ratsvorsitzenden Hans Schmid stimmte man ab und einigte sich ohne Gegenstimme auf die Bezeichnung mit den drei Ortsnamen. Wie die Gemeindeberater meinten, ist es bei so großer Einigkeit unwahrscheinlich, dass sich der Erzbischof für einen anderen Namen entscheidet.

Koordinieren soll die Arbeit im Pfarrverband ein neu zu gründender Pfarrverbandsrat. Dazu werden aus allen Pfarrgemeinderäten Delegierte gewählt, je zwei aus Anger und Piding sowie einer aus Aufham. In den Pfarrbüros bleiben laut Koller alle Arbeitsplätze erhalten. Die Aufgabenverteilung soll so neu geregelt werden, dass nicht jede Sekretärin alles macht, sondern Arbeitsschwerpunkte gebildet werden. Für diesen Prozess kann der Pfarrverband eine „Büroberatung“ in Anspruch nehmen. Das Vermögen der Kirchenstiftungen sowie die Kirchenverwaltungen bleiben bestehen. Ab Herbst oder 2013 soll ein Kooperationsvertrag deren Zusammenarbeit regeln. Offen ist noch der Pfarrverbands-Sitz.