Dank der guten Annahme des Verkaufs fair gehandelter Waren in Anger durch die Bevölkerung konnte der Eine-Welt-Kreis der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Anger nun 700 Euro für verschiedene Projekte spenden. Man war sich schnell einig, dass der Betrag jeweils zur Hälfte Bedürftigen in der Region und nachhaltiger Hilfe zur Selbsthilfe in Entwicklungsländern zugute kommen soll.

   350 Euro kommt der Seniorenarbeit in der Pfarrei, die derzeit durch das fehlende Pfarrheim erschwert ist, und damit den Angerer Senioren zugute. Weitere 350 Euro werden für zwei Bergdorfprojekte in Guatemala gespendet. Eine-Welt-Kreis-Mitarbeiterin Veronika Mergenthal hat seit fast zehn Jahren ein Patenkind in Guatemala, das in einem Kinderdorf der deutschen Stiftung „Kinderzukunft“ in einer familienähnlichen Hausgemeinschaft aufwächst, bis es auf eigenen Füßen stehen kann. Bei einem Besuch in Guatemala 2010 besichtigte sie mit ihrem Mann und einer Gruppe von Paten das ebenfalls durch die „Kinderzukunft“ initiierte Projekt „La Esperanza“ im Hochland Guatemalas. Zu diesem 2006 gestarteten Projekt kam vor einigen Jahren noch das Projekt „Monrovia“ in einem weiteren armen Bergdorf dazu. Diese beiden Bergdorfprojekte wurden nun mit der Spende aus Anger unterstützt.

     Guatemala, das bis 1996 ganze 36 Jahre unter einem Bürgerkrieg litt, ist ein extrem armes Land. Die Kinder leiden unter den sozialen Missständen am meisten. Besonders hart betroffen sind auch die indigenen Bewohner des guatemaltekischen Hochlandes. Die kleinen, abgelegenen Dorfgemeinschaften wie in Monrovia und La Esperanza sind gefangen im Teufelskreis aus Bildungsarmut, Unter- und Mangelernährung, Hilflosigkeit gegenüber Gewalttaten und Krankheit.

     In beiden Bergdörfern setzt die Stiftung auf drei Säulen: Sicherstellung der Ernährung, Beratung und Aufklärung sowie Förderung der Bildung. In La Esperanza leben viele Waisen oder Halbwaisen, die ihre Eltern durch Unfälle verloren haben; öfter sterben die Väter durch Unglücksfälle auf den großen Plantagen. Die Kinder und die zurück gelassenen Frauen sind auf sich allein gestellt. Dort wird nun auch ein Kindergarten für die so wichtige Frühförderung gebaut.

     Die Mütter helfen bei der Zubereitung einer warmen Mahlzeit am Tag für die Kinder und teilen das Essen aus. Sie erhalten Schulungen und Fortbildungen in Bereichen wie Anbau von Obst und Gemüse, Tierhaltung, Hygiene und Gesundheit. Das Entwicklungsprojekt in Monrovia ist zunächst auf 150 Kinder und deren Familien und das in La Esperanza auf 75 Kinder ausgelegt.

   Die nächsten größeren Aktionen des Eine-Welt-Kreises sind der Osterverkauf im Rahmen des Ostermarktes der Trachtenfrauen vor dem ehemaligen Bernrieder-Geschäft am Dorfplatz am 1. April abends und am 2. April vormittags – mit einer Auswahl fairer Ostersüßigkeiten – und das Pfarrhof-Café zum Angerer Kirtag am Sonntag, 14. Mai.         

Fotos:

Die Kinder in den von Anger mit unterstützten Bergdorfprojekten in Guatemala erhalten Schulmaterial, mit dem sie sich hier ganz stolz fotografieren lassen.

Hilfe zur Selbsthilfe ist ein Kerngedanke der Bergdorf-Projekte der Stiftung „Kinderzukunft“, die hier Frauen in der Hühnerhaltung schult.

Die Mütter helfen in La Esperanza und Monrovia bei der Zubereitung der warmen Mahlzeit und beim Austeilen des Essens mit.    

Bericht und Fotos: V. Mergenthal