San Sie da Pfr ? hat mich vor kurzem a junge Frau gfragt, ois i zu ihr wegen eines Trauergesprächs kemma bin … i hab Sie mir ganz anders vorgstellt hat’s weida gsagt … i hab an älteren Herrn erwartet.
Mit Diakon hat’s gar nix ofanga kenna und mit über 60e hab i gsagt bin i a nimma jung.
Was haben Menschn – hab i mir dacht – heutzutag’ teilweise für a Bild vom Bodenpersonal der Kirch’ vor Augen?
Und dabei denk i an a andre Frau, deren Mutter ich beerdigen sollt und die moi zu mir gsagt hat: i möcht eana nix vorschreibn, aber bitte reden’s ned über Schuld und Sünde, so wia des letztens a älterer Pfarrer bei da Beerdigung meiner Cousine in Rosenheim gmacht hat.
Was is des für a Bild vom Bodenpersonal der Kirch’?
„Priester legt wegen Beziehung zu einer Frau sein Amt nieder“. „Pfarrer verhaftet“. „Abt legt nach internen Differenzen Funktion nieder.“
„Was ist los mit den Hirten?“ so a andre Schlagzeile in a Illustrierten.
Auf da andern Seitn erreichn Fernsehserien wie z.B. „Pfr. Braun“ oder „um Himmels Willen“ wo Pfarrer und Ordensschwestern als „Titel-figuren“ bzw. „Helden“ dargstellt werdn hohe Einschaltquotn.
Tag für Tag mühen sich wirklich gut ausgebildete und engagierte Seelsorger  – Frauen und Männer - in ihrn Seelsorgeeinheiten ab, hetzen oft von GD zu GD, machen ihrn Dienst im besten Sinn und san Seelsorger, Begleiter und soziale Helfer. Diese Seiten werdn leida sehr oft - wenn überhaupt - unterbelichtet öffentlich wahrgnumma.
Vertrauensverlust und kaum religiös. In Deutschland haben die großen Kirchen vor zwei Jahren Menschen mit und ohne Konfession befragn lassn. Für rund 80% der Befragtn hat Religion wenig oder gar koa Bedeutung mehr. Oans wollen aber vui von de Kirchen: soziales Engagement.
 
Wie soll sich a Kirch verhaltn, wenn der Vertrauensschwund  - i sag’s moi so -  ziemlich beim Deifi is?
 
Wie solln sich Entscheidungsträger und Verantwortliche da Kirch verhaltn, wenn eana oiwei mehr Leut’ davolaufn?
 
Patentrezepte gibt’s ned, aber i denk, dass die Glaubwürdigkeit – a für mi -  an allererster Stell steh’ soillat und ganz bsonders wichtig ist. 
Das Pochen auf Autorität von oben nach unten – und da is vui Schind-luada triebn wordn - is so gut wia vorbei. Der Mensch vo heut sehnt sich danach, dass Menschen selbst leben, was sie vertreten, vo dem sie reden und a von andern erwarten. Der Mensch vo heut verlangt, dass man Fehler zugibt und ogrichtn Schaden vor allem a wieda gut macht.
 
Und wenn a Institution andre kritisiert, obwohl’s in eignen Reihen ned oiwei hihaut und krankt, dann is so was, wia a Eigentor. Wie scharf hat scho Jesus die religiösen Autoritäten seiner Zeit gegeißelt:                                   Sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. (Mt 23,3). 


Der heutige Mensch erwart, dass da Kirch’ und ihrn Vertretern um das Wohl von Menschen und ned ums Retten kircheninterner Struk-turen geht. „Es muss nicht immer Messe sein“ hoaßt der Titel eines Buches. Und so bin i froh, dass Pfr Anghel – zum Wohl der Menschn vor Ort – aufgschlossn dafür is – so wia heia -  a Osternacht auch ois WGF zuzulassn, weil’s fast koane Aushilfspriester mehr gibt.
 
„Tut dies zu meinem Gedächtnis“ … leicht gsagt bei z’wenig Personal. Kircheninterne Strukturen „vahoazn“ meiner Meinung nach ned nur all die überlastetn Priester, sondern a de andern pastoralen Berufe. Mia kimmt’s manchmoi so vor, ois geht’s – i sag’s moi so - ned um d’Schaf’, sondern um den eignen Stall!!
Und wie hoaßt’s scho bei Ezechiel: „Die Hirten sollen nicht länger sich selbst weiden“.
Wie soll sich de Kirch’ verhalten, wenn der Vertrauensschwund in sie so radikal wia in de letzten Jahr ist?
I geh moi vo mir aus … i möcht ernst gnumma werdn und des möcht  i a spürn. I lass ma was sagn, aber i möcht koa große Belehrung.                    Und i denk jeder möcht an kirchlichen Vertreter ned ois die großen Besserwisser erlebn - in manchmoi  seltsamen Gewändern, wie mal wer zu mir gsagt hat - sondern als oan, der auf Augenhöh’ die Lebenserfahrungen anderer ernst nimmt.                                                        
 
Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich (Joh 10,14)  … und das bei oiwei größern Pfarrverbänden.
 
Heut am Sonntag des guten Hirten und zugleich Weltgebetstag für geistliche Berufe denk i mir, wir beten in jedem VU: „dein Wille geschehe“. Und wenn wir drauf vertraun, dann ist doch die Frage berechtigt: was möcht’ uns da Herrgott sagn, dass oiwei weniger Priester gibt und a die andern pastoraln Berufe wenig Zulauf ham?
 
 „Der Bischof soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen“  hoaßt’s scho im Timotheus-brief … a Text, der übrigens in koam Lesejahr vorkimmt. Wär’s ned gscheida der Hl. Schrift zu vertraun, ois ins Kirchenrecht zu schaun?
 
A Folge des Priestermangels – vagess ma des ned – san verborgne Talente, die Gott sei Dank wieder neu entdeckt wordn san. I denk an die WGDleiter, die Kommunionhelfer und an alle, die in der Komm-union - und Firmvorbereitung  mithelfen, Kinder GDe gestalten und ned zu vergessen Gemeinde – Pastoralreferenten und Diakone, die seit mehr ois 50 Jahr ihren Dienst tun. Sie alle leisten an unverzichtbaren, nimma weg zudenkenden Dienst.
 
Vagess ma oans ned: Jesus alloa is der gute Hirte … und er ruft, sucht und wirbt a heut no – ned über die Stell’ Berufungspastoral im Ordinariat, sondern auf sei Art & Weise - um Menschen, die sich ganz auf ihn einlassn, sich in sei unmittelbare Nachfolge begebn und sich von ihm in Dienst nehma lassn.
 
D’Welt braucht Menschen, die Zeugnis gebn von der Hoffnung, die sie trägt –  ned nur „Geweihte“ - sondern Fraun und Männer, die drauf achten, dass die Seelen ned verdursten … „denn man kann nicht immer nur von Politik und Bilanzen, von Kühl-schränken und Kreuzworträtseln leben“ so  wia Antoine de Saint Exupery amoi gsagt hat.
 
Und so taucht sie auf die Frage … leben wir als Christen eigentlich unsern Glauben so, dass andre durch uns neugierig Fragn stelln ?
 
Was dat’s ihr eigentlich sagn, wenn sich eia Kind, Enkelkind oder a junger Mensch aus’m Bekanntenkreis zu am geistlichen Beruf hizogn fühlt … ois Priester oder Diakon oder überlegt ins Kloster zu gehn?


I denk mir manchmoi: warum habn wir so vui Hochwürden, Prälaten und Väter, obwohl Jesus sagt, dass sich niemand Vater nennen lassen soll … und weil’s gnuag ist, dass wir oan Vater im Himmi haben ...
… und IHM -  dem guten Hirten – bin i tagtäglich für mei Berufung dankbar … und wenn ich auch manchmoi sehr kritisch bin …                  mag i de Kirch’ und könnt ma nichts schöners vorstelln, als hier meinen Dienst zu tun.
 
Schließn möcht’ i mit am Text von Lothar Zenetti.
Die Überschrift lautet “Pfarrgemeinderat“ … aber die könnt ma vielleicht a mit „bei uns dahaom am Tisch“ ersetzen …
 
Von Programmen sprachen wir und Tagesordnungspunkten, von Aktionen sprachen wir und von Sofortmaßnahmen, von Modellen sprachen wir und neuen Perspektiven, von Problemen sprachen wir und Meinungsäußerungen, von Strukturen sprachen wir und Gemeindebildung. Von Jesus sprachen wir nicht und seine Meinung war nicht gefragt. So hing er still am Kreuz aus Oberammergau.